Warum Haustiere gut sind für das Familienklima

Viele Kinder wünschen sich ein flauschiges Familienmitglied. Aber die Pflege bleibt dann doch oft an den Eltern hängen. Warum es trotzdem eine gute Idee ist, sich ein Tier ins Haus zu holen.
Mit Hund Richtung Sonnenuntergang. Der Sohn unserer Autorin Birte Gernhardt spielt mit Lola am Strand. Bild: privat

„Mama, ich will einen Hund!“ – klingt das für Dich vertraut? Bei uns stand dieser Satz vor sechs Jahren im Raum. So kam Lola, unsere Doodle-Mischlingshündin, in unser Leben. Seitdem ist sie nicht nur Teil der Familie, sondern auch eine echte „Feel-good-Managerin“. 

Klar, die „Arbeit“ mit Lola bleibt meistens an mir hängen: Ich gehe die meisten Spaziergänge, kümmere mich um den Tierarzt und organisiere Futter. Aber alltägliche Pflichten werden von der Freude, die sie uns bringt, bei weitem aufgewogen. Wenn bei uns jemand wütend oder traurig ist, ist Lola sofort zur Stelle, kuschelt sich an uns und bringt uns zum Lachen. Sie ist nicht nur ein Hund, sie ist ein richtiges Familienmitglied.

Aber warum sind Haustiere so wichtig für Familien? Tatsächlich gibt es jede Menge Studien, die belegen, dass Tiere nicht nur unsere Gemüter beruhigen, sondern auch eine positive Wirkung auf die Entwicklung von Kindern haben. Im Jahr 2023 hielten rund 45 Prozent aller deutschen Haushalte mindestens ein Haustier. Das beliebteste Haustier war dabei die Katze.

Unsere Autorin Birte Gernhardt mit ihrem Hund Lola.

Ein bisschen weniger Stress für die Eltern


Wusstest  Du , dass das Streicheln von Haustieren Stress abbaut? Beim Kuscheln wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet. Dieses Hormon reduziert Stress, Herzschlag und Blutdruck. Die American Heart Association bestätigt, dass dadurch das allgemeine Wohlbefinden gesteigert wir

Da fragt man sich doch, ob der Hund nicht der bessere Anti-Stress-Coach ist als das dritte Meditations-App-Abo. Vielleicht sollten wir alle mehr Zeit auf dem Sofa mit unseren Vierbeinern verbringen.

Das bestätigt auch Jörg Bartscherer, Geschäftsführer vom Verband Deutsches Hundewesen (VDH) in einem Interview mit mir: „Hunde bereichern nicht nur das Leben von Erwachsenen, sie haben auch einen enorm positiven Einfluss auf die Entwicklung von Kindern. Sie lernen, Verantwortung zu übernehmen, Mitgefühl zu entwickeln und auf die Bedürfnisse eines anderen Lebewesens zu achten.“ 

Kita, Schule, Erziehung, Pflege, Freizeit – Familienpolitik betrifft fast alle Menschen in Konstanz. Deshalb widmen wir uns diesen Themen künftig verstärkt in einem themenspezifischen Newsletter. Er heißt „familie mit k“ und erscheint alle 14 Tage donnerstags. Du kannst ihn hier kostenlos abonnieren.

Wenn du Themenideen hast, dann schreib uns gerne! Einfach per E-Mail an michael.luenstroth@karla-magazin.de

Tierische Verantwortung


Bei uns sieht das so aus: Mein Sohn liebt es, mit Lola zu spielen und zu kuscheln. Doch wenn es darum geht, sie zu füttern oder bei schlechtem Wetter Gassi zu gehen, muss ich ihn gelegentlich erinnern. Doch genau das ist der Punkt: Kinder lernen durch Haustiere, dass nicht jede Aufgabe Spaß macht, sie aber trotzdem wichtig ist. Sie erkennen, dass ein Lebewesen auf ihre Fürsorge angewiesen ist, was wiederum ihre Fähigkeit zur Empathie stärken.

Abgesehen von der Verantwortung haben Haustiere eine besondere Fähigkeit, emotionale Nähe zu schaffen. Kein Wunder also, dass Lola auch bei uns oft als kleiner Therapeut fungiert. Wenn jemand von uns gestresst nach Hause kommt, ist sie es, die uns mit ihrem wedelnden Schwanz begrüßt und alles ein wenig leichter macht. 

Haustiere und die emotionale Bindung

Jörg Bartscherer betont: „Gerade für Kinder bieten Hunde eine wertvolle emotionale Stütze. Sie geben ihnen Sicherheit und helfen, schwierige Situationen oder Phasen, wie etwa durch die Schule, zu bewältigen. Ein Hund ist ein Begleiter, der immer da ist, ohne zu urteilen.“ Das kann ich bestätigen: Lola ist es egal, ob mein Sohn eine schlechte Note nach Hause bringt. Aber sie merkt, wenn es ihm schlecht geht.

Besonders bei Kindern kann das Zusammenleben mit einem Haustier helfen, schwierige Phasen zu bewältigen. Laut einer Studie der Universität Liverpool fördert der Kontakt zu Haustieren das emotionale Wohlbefinden von Kindern und hilft ihnen, mit Ängsten besser umzugehen. 

Fazit: Haustiere bereichern das Familienleben


Also, wenn Ihr das nächste Mal überlegt, ob ein Haustier eine gute Idee ist, denkt daran: Ihr bekommt nicht nur einen flauschigen Freund, sondern auch einen kleinen Lehrmeister, der Eure Kinder still und leise prägt – und Euch hin und wieder ein bisschen den Stress nimmt. Das Tierschutzheim Konstanz kann Euch bei der Vermittlung helfen. Und dann allen, die sich schon dafür entschieden haben: Viel Spaß beim nächsten Kuscheln mit Euren felligen Familienmitgliedern – oder beim Füttern des Goldfisches!

Welches Haustier ist bei euch der Held des Alltags? Schreibt uns doch eure Erfahrungen!