Ich gebe es offen zu: Die Motivation für diese Ausgabe meiner Kolumne ist persönlicher als üblich. Mein Alltagsbericht beginnt mit einer Episode, die beispielhaft für viele steht: Eine wütend hupende autofahrende Person (kurz: AFP – ich verwende bewusst eine neutrale Bezeichnung, da ich von der jungen Frau bis zum alten, weißen Mann schon unterschiedlichste derartige Begegnungen hatte), die sich darüber aufregt, dass ich mich erdreiste (dazu noch mit Kinderanhänger), bei einem Überholvorgang am Uni-Berg 20 cm über die Grenze des Fahrradwegs auszuscheren.
Offensichtlich gehört der Großteil der Fahrbahn ausschließlich Autos. Die AFP biegt nach Hupkonzert 50 Meter weiter nach rechts ab. Umgekehrt: Eine andere AFP regt sich darüber auf, dass ich sie darauf hinweise, dass Autos bitte nicht auf dem markierten Radweg an der Seite der Straße fahren sollten. Oder wieder eine andere AFP, die sich wütend echauffiert, dass ich rechts anhalte, um ein schreiendes Kleinkind im Hänger zu beruhigen, was die AFP in ihrer Freiheit ungestört abzubiegen offensichtlich massiv beeinträchtigt. Und so weiter und so fort.
Ist das Glas leer oder voll?
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