Das Foto zeigt Bakary Ceesay mit einer Kamera

“Ich will ein Migrant sein, der etwas bewegt”

Für karla hat der gambische Journalist Bakary Ceesay seine Erfahrungen mit der Integration in den Arbeitsmarkt aufgeschrieben. Den Artikel kannst du auf Deutsch und Englisch lesen. // For karla, Gambian journalist Bakary Ceesay wrote down his experiences with integration into the labor market. You can read the article in English and German.
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Bakary Ceesay ist gambischer Journalist und lebt seit vier Jahren in Deutschland. Momentan arbeitet der 37-Jährige im Hotel, engagiert sich für Geflüchtete in der Stadt – zum Beispiel beim Café Mondial und beim Verein Save me Konstanz. Er will seinen Traum von der Arbeit als Journalist hier in Deutschland wahr werden lassen.

English: Bakary Ceesay is a Gambian journalist and has lived in Germany for four years. At the moment, the 37-year-old works in a hotel and is involved with refugees in the city – for example at Café Mondial and the Save me Konstanz association. He wants to make his dream of working as a journalist come true here in Germany.

Hinweis: Beiträge, die unter karla Partizipation erscheinen werden nicht redaktionell redigiert oder lektoriert. Sie geben originäre Einblicke in die Perspektiven der bürgerlichen Autor:innen. Danke fürs Mitmachen!


Dieser Text ist auf Englisch geschrieben. Die deutsche Übersetzung kannst du hier lesen.

Ich habe rund sieben Jahre lang als Journalist in Gambia gearbeitet. Aufgrund der repressiven Arbeitsbedingungen und der damit verbundenen Gefahr von Zensur und Unterdrückung kam er 2019 als Flüchtling nach Deutschland und wurde später von der Erstaufnahmeeinrichtung nach Konstanz verlegt.

Ich hoffe, in Konstanz ein neues Leben zu finden, in dem ich weiterhin als Journalist in der Stadt arbeiten kann. Es war schwierig, einen Radio- oder Fernsehsender in Konstanz zu finden, der mir trotz der Sprachbarriere eine Chance gab, meinen Beruf weiter auszuüben. Aufgrund dieser Herausforderungen beginne ich mein Leben mit einem neuen Job in einem Hotel als Küchenhilfe, aber es war anfangs nicht einfach, eine Stelle zu finden, weil die Sprachbarriere zu groß war.

Ich bin erst seit drei Jahren in Deutschland, aber viele können nicht glauben, wie schnell ich mich in der Stadt Konstanz integriert habe. Ich engagiere mich ehrenamtlich im interkulturellen Bereich für die Integration von Flüchtlingen. Mein eigener Flüchtlingsstatus in Deutschland ist noch nicht endgültig geklärt. Es gibt viele Flüchtlinge wie mich, die gut ausgebildet sind und sich wirklich integrieren wollen; sie wollen arbeiten und ihr Leben neu beginnen, aber sie stehen vor vielen Hindernissen.  

Eines der Hauptprobleme ist die Anerkennung ausländischer Diplome und Qualifikationen in Europa und die Anerkennung der eigenen Leistungen durch die Gesellschaft. Das kann sehr schwierig sein, aber mit Entschlossenheit kann man es schaffen. Nach Abschluss einer dreijährigen Journalistenausbildung arbeitete er sieben Jahre lang für eine private, unabhängige Zeitung in Gambia namens The Voice, die dafür bekannt ist, Korruption und Menschenrechtsverletzungen aufzudecken.

Herausforderungen der Integration 

Im Jahr 2021 habe ich Samuel Häckel kennengelernt, einen Deutschen, einen Freund und ein neues Familienmitglied, der mich durch den Integrationsprozess in Konstanz begleitet und mir bei Fragen hilft, um die Integration zu erleichtern. Samuel und sein Bruder Simon haben mir bei der Jobsuche sehr geholfen, indem sie mir bei meinem Lebenslauf geholfen haben und mich immer wieder zu sich nach Hause eingeladen haben, damit ich mich wie zu Hause fühle.

Eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft setzt einen herzlichen Kontakt zwischen den Neuankömmlingen und den Menschen in der Stadt oder dem Land, in dem sie leben, voraus. Die Integration muss als eine Bewegung in beide Richtungen gesehen werden, von der Aufnahmegesellschaft zu den Flüchtlingen und von den Flüchtlingen zur Gesellschaft. Meine Idee ist es, Flüchtlinge und Einheimische zusammenzubringen, um einen lebendigen Austausch zu erreichen.

Mein Ziel ist es, meine Ausbildung fortzusetzen, zu arbeiten und mein Leben in einem neuen Land neu zu beginnen, denn eine Beschäftigung wird mir die Möglichkeit geben, einen Platz in der Stadt Konstanz zu finden und mich in das soziale, wirtschaftliche und menschliche Projekt des Aufnahmelandes zu integrieren. Ich bin entschlossen, Deutsch zu lernen und mich für zukünftige Herausforderungen weiterzuentwickeln, um weiterhin ein Migrant zu sein, der etwas bewegt.

Ich arbeite derzeit ehrenamtlich für das Café Mondial Konstanz in der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, aktualisiere Nachrichten auf Facebook und Instagram und fotografiere Veranstaltungen für das Café. Außerdem engagiere ich mich ehrenamtlich im Kulturladen Konstanz und beim letztjährigen Opensee-Festival. Ich habe auch bereits an Veranstaltungen von Amnesty International teilgenommen.

Das Café Mondial ist eine Begegnungsstätte für Flüchtlinge, also bin ich aktiv daran beteiligt, viele Flüchtlinge in die Programme und Aktivitäten einzubinden, denn es hat den Slogan “Leaving No one behind”. Ich habe aktiv eine Videokampagne für das Café Mondial geleitet: “Kicken Gegen Rassismus 2022” Fußballturnier am 25. Juni 2022 auf dem Sportplatz Schänzle in Konstanz.  Ich konnte fast 30 Kurzvideos von Konstanzerinnen und Konstanzern produzieren, in denen es heißt: “Sagt Nein zu Rassismus, lasst uns gemeinsam den Rassismus vom Platz kicken”. Derzeit bin ich aktives Mitglied des Café Mondial Konstanz und nehme an allen Veranstaltungen in Konstanz teil.

Ich engagiere mich auch bei der Organisation von interkulturellen Programmen in Konstanz, weil ich der Meinung bin, dass Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zusammenkommen sollten. Aufgrund meines aktiven Engagements im sozialen und kulturellen Bereich und meiner Leidenschaft für die Integration und Teilhabe von Flüchtlingen in Konstanz wählte mich der Afrikaclub bei seinem alle zwei Jahre stattfindenden Kongress im Dezember zum Organisationssekretär, der für die Organisation der Aktivitäten verantwortlich ist, die afrikanische Flüchtlinge auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen Integration begleiten und der Stadt in verschiedenen Funktionen etwas zurückgeben.

Ich engagiere mich außerdem ehrenamtlich für Save Me Konstanz e.V. und helfe bei der Öffentlichkeitsarbeit, indem ich auf der Facebook-Seite Refugees in Konstanz und auf Instagram wertvolle Informationen an Flüchtlinge in Konstanz weitergebe. Save Me Konstanz e.V. und ich planen eine kurze Videodokumentation über Herausforderungen und Erfolge von Flüchtlingen in Konstanz. Das Projekt soll Flüchtlinge stärken und sich für die Integration durch soziale Teilhabe in Deutschland einsetzen. Derzeit fotografiere ich ehrenamtlich einige der kulturellen Aktivitäten in Konstanz und darüber hinaus in Deutschland und benenne meine Fotos als BAKS-BILD.

I worked as a journalist in The Gambia for about seven years. In 2019, I came to Germany as a refugee due to the repressive working conditions and the associated risk of censorship and oppression, and was later transferred from the emergency reception center to Konstanz.

I hope to find a new life in Constance, where I can continue working as a journalist in the city. It was difficult to find a radio or television station in Constance that would give me a chance to continue my profession despite the language barrier. Because of these challenges, I’m starting my life with a new job in a hotel as a kitchen assistant, but it was not easy to find a job because of the language barrier at the beginning.

Das Foto zeigt Bakary Ceesay
Bakary Ceesay ist gambischer Journalist. Foto: privat

I have been in Germany for only three years, but many people cannot believe how quickly I was integrated into the city of Konstanz. I volunteer in the intercultural field for the integration of refugees. My own refugee status in Germany has not yet been finally clarified.

There are many refugees like me who are well educated and really want to integrate; they want to work and start their lives anew, but they face many obstacles.

Bakary Ceesay

One of the main problems: getting diplomas and qualifications recognized in Europe and accepted in society. It can be very difficult, but with determination you can do it.

After completing three years of journalism training, I worked for seven years for a private, independent newspaper in The Gambia called The Voice, which is known for exposing corruption and human rights abuses.

Integration challenges 

In 2021, I met Samuel Häckel, a German, a friend and a new family member who guides me through the integration process in Konstanz and helps with questions to make integration easier. Samuel and his brother Simon helped me a lot in finding a job by helping me with my resume and inviting me to their home again and again to make me feel at home. 

For refugees to integrate successfully into society, there must be warm contact between the newcomers and the people in the city or country where they live. Integration must be seen as a two-way movement, from the host community to the refugees and from the refugees to the community.

My idea is to focus on bringing refugees and locals together to achieve a vibrant exchange.

My goal is to continue my education and work and restart my life in a new country, as employment will give me the opportunity to find a place in the city of Constance and integrate into the social, economic and human project of the host country.

I am determined to learn German and develop myself for future challenges in order to continue being a migrant who makes a difference.

I currently volunteer for Café Mondial Konstanz in media and public relations, updating news on Facebook and Instagram and photographing events for the café. I also volunteer for Kulturladen Konstanz and at last year’s Opensee Festival. In addition, I participated in Amnesty International events. Café Mondial is a meeting place for refugees, so I am actively involved in bringing many refugees into the programs and activities, as it has the slogan „Leaving No one behind.”

Das Foto zeigt Bakary Ceesay

I actively led a video campaign for Café Mondial: „Kicken Gegen Rassismus 2022“ football tournament on 25th June 2022 at Sportplatz Schänzle, Constance.  I was able to produce almost 30 short videos of people from Constance to state ‘Say no to racism, let’s kick racism off the pitch together’. I am currently an active member of Café Mondial Konstanz participating in all the events in Constance. I am also involved in organizing intercultural programs in Konstanz because I believe that people from different cultural backgrounds should come together for social cohesion.

Because of my active involvement in social and cultural activities and my passion for the integration and participation of refugees in Constance, the African Club selected me as the Organizing Secretary during its biennial congress in December, responsible for organizing the activities that accompany African refugees on their way to successful integration and giving back to the city in various capacities.

I am also volunteering for Save Me Konstanz e.V. in helping in the public relation sharing valuable information to refugees in Constance in Refugees in Konstanz Facebook page and instagram.

Das Foto zeigt Bakary Ceesay mit Marion Mallmann-Biehler vom Verein Save me Konstanz.
Bakary Ceesay mit Marion Mallmann-Biehler vom Verein Save me Konstanz. Foto: privat

Me and Save Me Konstanz e.V. are planning to do short video documentaries about challenges and achievements of refugees in Constance. The project is meant to empower refugees and engagement integration through social participation in Germany. I am currently doing a voluntary photographer of some of the cultural activities in Constance and beyond within Germany with description in my photos as BAKS-BILD.

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