Das wird am 26. Oktober im Gemeinderat diskutiert

Die finanzielle Lage der Stadt Konstanz ist angespannt und deshalb muss gespart werden. Das trifft auch die Kultur: Theater und Philharmonie bangen um Teile ihrer städtischen Zuschüsse. Auch die Unterbringung Geflüchteter sowie das Solarpotenzial von Freiflächen werden besprochen.
Wiebke ist Journalistin aus Leidenschaft. Gemeinsam mit Michael…

Was für ein Theater kann und möchte sich die Stadt mit Blick auf ihre finanzielle Lage leisten? Im Gemeinderat werden drei Vorschläge zur Reduzierung der Kosten des Theaters ab der Spielzeit 2024/25 diskutiert. Mit einer Schließung der Werkstattbühne könnten ingesamt 735.000 Euro eingespart werden. 1,2 Millionen jährlich kann das Theater durch eine generelle Einsparung von 20 Prozent erreichen. Mit Basiseinsparungen in der Struktur kann das Theater jährlich 297.000 Euro einsparen. Fest steht: Der Einsparbeschluss ist für die kommenden fünf Spielzeiten verbindlich und garantiert dem Theater die entsprechende Planungssicherheit über diesen Zeitraum. Weitere strukturelle Einschnitte sollen dann nicht erfolgen.

Philharmonie muss sparen

Neben dem Theater muss auch die Philharmonie mit Einsparungen für die nächsten fünf Jahre rechnen. Zur Auswahl stehen drei Vorschläge: Erstens, 20-prozentige Einsparung durch den Abbau von zehn Stellen, zweitens, 10-prozentige Einsparung durch den Abbau von fünf Stellen oder drittens, die Weiterentwicklung inklusive Steigerung der Einnahmen und mehr Aufgaben für die Philharmonie. Klar ist, dass die Szenarien einen Eingriff in die Spielfähigkeit der Südwestdeutschen Philharmonie bedeuten. Die Verwaltung hat keine eindeutige Beschlussempfehlung gegeben, der Beschluss ergibt sich deshalb aus der Diskussion. 

Mobilitätshaus am Döbele

Momentan bietet der Döbeleplatz eine der wichtigsten Parkmöglichkeiten in Konstanz und das soll auch so bleiben. Mit einem sogenannten Mobilitätshaus können Tourist:innen und auch Anwohner:innen weiterhin parken. Das neue Mobilitätshaus mit 25 Metern Höhe, 53 Metern Breite und 33 Metern Tiefe sorgt für Bauchschmerzen bei den Anwohner:innen (karla berichtete). Nun soll es bei einer Zustimmung des Rats Form annehmen: Der Gemeinderat beauftragt die Konstanz mobil GmbH mit der Entwicklung und Planung des Mobilitätshauses. Die Konstanz mobil GmbH gehört zu den Stadtwerken, die mit der neu gegründeten GmbH Parkhäuser und Tiefgaragen errichten und betreiben wollen.

Unterbringung Geflüchtete

Die Lage bei der Unterbringung Geflüchteter in Konstanz ist angespannt. Aktuell werden 830 Geflüchtete in der Anschlussunterbringung und 330 Wohnungs­lose in der ordnungsrechtlichen Unterbringung untergebracht. Mittlerweile gibt es dafür sechs Gemein­schaftsunterkünfte, sechs kommunale Appartementunterkünfte sowie 200 angemietete Wohneinheiten. Die Stadt rechnet mit Mehrausgaben in Höhe von 385.000 Euro für die Wohnraumanmietung, gleichzeitig sinken die Einnahmen durch Benutzungsgebühren. Die Mehrkosten sollen aus der Geflüchteten-Entlastungspauschale des Landes gedeckt werden. Mit Blick auf die kommenden Jahre wird die Stadt Konstanz vermutlich vor allem bei der Anschluss­unterbringung von Geflüchteten vor weiterhin großen Herausforderungen stehen.

Vernetzung Hochschulen und Stadt

Die Stadt Konstanz will sich besser mit der Wissenschaft vernetzen. Deshalb haben die Stadtverwaltung, die Universität und die HTWG in den vergangenen Monaten an gemeinsamen Vorhaben und Strukturen gearbeitet. Das Ziel: sich enger vernetzen, um die Qualifikation von Fachkräften aufeinander abzustimmen und gemeinsame Potenziale wie Wissen und Expertise für die nachhaltige Entwicklung der Region zu nutzen. Ein:e Transfermanager:in soll die Projektleitung für das auf 24 Monate festgelegte Projekt übernehmen. Die Stadt Konstanz finanziert die Personalkosten in Höhe von 203.233,16 Euro. 

Solarpotenzial von Freiflächen

Das Ziel der Stadt Konstanz ist bis 2035 weitgehend klimaneutral zu sein. Das geht nur mit einem schnellen Solarausbau – auch Dachflächen, aber auch auf Freiflächen. Eine Potenzialstudie für Freiflächensolaranlagen kommt nun zu dem Ergebnis, dass sich dafür 16 Teilflächen mit einer Fläche von 137 Hektar eignen. Von den untersuchten Flächen sind ca. 79 Hektar in öffentlichem Eigentum. Alle Flächen weisen Konfliktpotenziale auf, überwiegend bestehen jedoch Möglichkeiten für Maßnahmen zur Minimierung von negativen Umweltauswirkungen.