Das Gasnetz von Kreuzlingen, an das knapp 1.800 Gaszähler angeschlossen sind, ist mit dem Gasnetz der Stadtwerke Konstanz verbunden. „Die ganze Schweiz steht in der Gasversorgung in direkter Abhängigkeit von den Entwicklungen in Deutschland“, sagt Guido Gross, Direktor der Energie Kreuzlingen. „Wenn es wirklich ernst werden sollte, wird es deshalb für alle eng, unabhängig von der Länderzugehörigkeit.“
Die Veränderungen bei den Preisen hängen dabei auch davon ab, wann und wie Gas eingekauft wurde. Die Stadtwerke Konstanz berechnen den Preis nach dem Gaswirtschaftsjahr, also vom 1. Oktober bis zum 30. September des Folgejahres. Das Geschäftsjahr von Energie Kreuzlingen hingegen basiert auf dem Kalenderjahr. „Das kann durchaus zu Verschiebungen bei Preisbewegungen führen, die sich aber über einen längeren Zeitraum ausgleichen.“ Die Kreuzlinger Energie steht mit den Stadtwerken Konstanz sowohl auf der vertrieblichen als auch auf der betrieblichen Ebene im regen Austausch. Die Zusammenarbeit wurde aufgrund der gestiegenen Anforderungen in den vergangenen Monaten intensiviert.
Wie viel teurer das Gas in Kreuzlingen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Fest steht aber: „Da die seit Mitte 2022 beschafften Teilmengen immer teurer wurden, ist aber mit Sicherheit von einer signifikanten Erhöhung auszugehen.“ Der Geschäftsführer der Energie Kreuzlingen vermutet, dass das Gas in Kreuzlingen und Konstanz früher knapp werden könnte als in anderen Teilen der beiden Länder. „Das ist in keinen politischen Rahmenbedingungen begründet, sondern der Netztopologie geschuldet.“ Die Netztopologie bezeichnet den Aufbau des Energiesystems, also wie die Energie vom Erzeuger bis zum Verbraucher transportiert wird.
In der Stromversorgung gibt es keine Verbindung zwischen den beiden Netzen der Stadtwerke Konstanz und von Energie Kreuzlingen. In Kreuzlingen sind 14.611 Zähler an das Netz angeschlossen. Für sie beträgt die Erhöhung der Strompreise in den für Wohnungshaushalte und Einfamilienhäuser typischen Verbrauchsprofilen zwischen 26 und 28 Prozent. Deutliche Preiserhöhungen also. „Lob kann man sich mit solchen Preiserhöhungen keines holen“, so Gross.
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