- Baden-Württemberg hat die höchste Lebenserwartung in Deutschland: 79,6 Jahre für Jungen, 83,9 Jahre für Mädchen.
- Regionale Unterschiede im Durchschnittsalter: Jüngste Bevölkerung in Riedhausen (38,5 Jahre), älteste in Ibach (53,2 Jahre).
- Faktoren wie Studierendenanteil, Klosterstandorte und Kurorte beeinflussen die Altersstruktur.
- Der Trend, dass junge Erwachsene in Großstädte ziehen, hat nachgelassen.
- Lebenserwartung in Konstanz liegt über dem Bundesdurchschnitt: 79,9 Jahre für Männer, 84,3 Jahre für Frauen.
- Das Durchschnittsalter in Konstanz beträgt 44,0 Jahren.
Nirgends in Baden-Württemberg ist das Durchschnittsalter niedriger als in Heidelberg. Es beträgt 40,8 Jahre. Die älteste Bevölkerung findet man in Baden-Baden mit 47,0 Jahren. Betrachtet man die 1.101 Kommunen des Landes, so zeigen sich noch größere Unterschiede als in den Städten.
So lebt in Riedhausen im Landkreis Ravensburg die landesweit jüngste Bevölkerung mit einem Durchschnittsalter von 38,5 Jahren, gefolgt von Bubsheim im Landkreis Tuttlingen (38,8 Jahre) und Setzingen im Alb-Donau-Kreis (39,3 Jahre). Weitere fünf Kommunen, darunter die Universitätsstadt Tübingen, haben ein Durchschnittsalter von unter 40 Jahren.
Demgegenüber gibt es 51 Gemeinden, in denen das Durchschnittsalter der Bevölkerung höher liegt als in Baden-Baden. Am ältesten ist die Bevölkerung in Ibach im Landkreis Waldshut mit 53,2 Jahren, gefolgt von Büsingen am Hochrhein (Landkreis Konstanz) mit 51,5 Jahren und Moosburg im Landkreis Biberach mit 50,3 Jahren. Die Ursachen für die regionalen Unterschiede im Durchschnittsalter sind vielfältig.
Faktoren wie der Anteil an Studierenden, der Standort eines Klosters oder die Ausrichtung einer Kommune als Kurort spielen eine Rolle. Ebenso beeinflussen die Geburtenrate und der Anteil der ausländischen Bevölkerung die Altersstruktur. Übrigens hat der Trend junger Erwachsener, vermehrt in Groß- und Universitätsstädte zu ziehen, in den vergangenen Jahren deutlich nachgelassen.
Konstanz liegt nach Angaben des Statistischen Landesamtes mit einem Durchschnittsalter von 44,0 Jahren im Mittelfeld und damit nur knapp über dem baden-württembergischen Durchschnitt von 43,8 Jahren.
Menschen in Baden-Württemberg leben länger
Interessant ist auch die durchschnittliche Lebenserwartung – und die ist in Baden-Württemberg so hoch wie in keinem anderen Bundesland: Neugeborene Jungen können heute mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 79,6 Jahren rechnen, während Mädchen auf 83,9 Jahre hoffen dürfen, so die aktuellen Sterbetafelberechnungen für 2021 bis 2023. Diese Werte liegen deutlich über denen der 1970er Jahre, wo die Lebenserwartung um rund elf Jahre niedriger war.
Baden-Württemberg bleibt damit im Bundesvergleich führend. Auch hier gibt es, wie beim Durchschnittsalter, regionale Unterschiede. Frauen in Heidelberg erreichen derzeit mit 85,4 Jahren die höchste Lebenserwartung, gefolgt von Tübingen, dem Bodenseekreis und Breisgau-Hochschwarzwald. Am unteren Ende liegt Pforzheim.
Bei den Männern führt der Landkreis Tübingen mit 81,6 Jahren, gefolgt von Breisgau-Hochschwarzwald, Böblingen sowie den Stadtkreisen Freiburg, Heidelberg und Stuttgart. Pforzheim verzeichnet auch hier die niedrigste Lebenserwartung. Aber auch bundesweit zeichnen sich große Abstände ab. So haben Jungen in Baden-Württemberg eine um fast vier Jahre höhere Lebenserwartung als in Sachsen-Anhalt.
Gebildete werden älter
Der kontinuierliche Anstieg der Lebenserwartung seit den 1970er Jahren wird vonseiten des Statistischen Bundesamtes durch eine deutlich gesunkene Säuglingssterblichkeit und eine verbesserte Gesundheitsversorgung im höheren Alter begründet. Während in den 1970er Jahren noch etwa 20 von 1.000 Neugeborenen im ersten Lebensjahr starben, sind es heute nur noch etwa drei von 1.000. Auch ältere Menschen profitieren von den Fortschritten: Ein 75-jähriger Mann kann heute mit weiteren elf Jahren Leben rechnen, eine 75-jährige Frau mit 13 Jahren.
Diese Unterschiede lassen sich hauptsächlich auf das Bildungsniveau und die Einkommenssituation zurückführen. Studien zeigen, dass Menschen mit einem höheren Bildungsniveau in der Regel eine höhere Lebenserwartung haben. In Baden-Württemberg, und besonders in Konstanz, ist das Bildungsniveau überdurchschnittlich hoch.
Dies spiegelt sich nicht nur in der Lebenserwartung wider, sondern auch in der allgemeinen Gesundheit der Bevölkerung. Gebildete Menschen neigen dazu, einen gesünderen Lebensstil zu führen, sich ausgewogener zu ernähren und regelmäßiger Sport zu treiben. Frauen wiederum achten insgesamt mehr auf ihre Gesundheit, ernähren sich gesünder und nehmen häufiger Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch.
Lebenserwartung im Landkreis Konstanz
Die Lebenserwartung im Landkreis Konstanz beträgt laut Statistischem Bundesamt Baden-Württemberg bei Männern 79,9 Jahren und bei Frauen 84,3 Jahren. Sie liegt somit über dem bundesweiten Durchschnitt von 78,2 bzw. 83,0 Jahren.
Trotz der positiven Entwicklung gibt es auch Herausforderungen. Die steigende Lebenserwartung führt zu einer älter werdenden Bevölkerung, was das Gesundheitssystem und die sozialen Sicherungssysteme vor neue Herausforderungen stellt.
Es wird zunehmend wichtiger, Strategien zu entwickeln, die eine qualitativ hochwertige Versorgung im Alter sicherstellen. So muss unter anderem in die Gesundheitsförderung und die Prävention investiert, sowie neue Pflege- und Betreuungsangebote geschaffen werden, um den Bedürfnissen einer alternden Bevölkerung gerecht zu werden.
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