„Es heißt ‚Stillen‘, weil es still ist! Wen belästige ich denn? Was sehen Sie denn morgens, wenn Sie aus der Dusche kommen – ein Versace-Negligé? Mein Kind hat Hunger, essen ist nicht verboten.“ Das hatte ich mir zurechtgelegt. Denn mental hatte ich mich darauf vorbereitet, einen Anschnauzer für Tittenblitzer zu bekommen.
Wohlgemerkt: Ärgernis habe ich nicht willentlich provoziert. Ich habe aus der Notwendigkeit heraus schlicht überall gestillt: Im Pano, Sorriso, Lago, natürlich auf Aldi-Parkplätzen, vor der Migros und Coop im Ceha und Karussell, im Seehas und auf vielen Parkbänken, im Café des Archäologischen Landesmuseums, im Alti Badi, in der Hafenhalle, im Schneidersitz mitten in der Fußgängerzone, in der Bäckerei beim Toom-Baumarkt – ja, sehr, sehr oft in dieser Bäckerei; Baumärkte scheinen hungrig zu machen. Der Geduldsfaden meiner Kinder war immer recht kurz, ihre Stimme überproportional laut. Nennen Sie mich bedürfnisorientiert oder durchsetzungsschwach: Ich gab, wem der Hunger zu Kopf stieg.
Picknick überall
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