Dieser Beitrag ist in Kooperation mit dem Studierendenmagazin Campuls entstanden.
Thomas* hat an seine Zeit als studentische Hilfskraft an einem Lehrstuhl der Universität Konstanz überwiegend negative Erinnerungen. Thomas ist nicht sein richtiger Name und zu seinem Schutz sind in diesem Artikel auch mögliche Hinweise über seine Arbeitsstelle verfremdet worden. Das Arbeitsklima sei schlecht und die Kommunikation teilweise sehr unhöflich und impulsiv. Die Kommunikation habe fast ausschließlich per E-Mail stattgefunden, Missverständnisse hätte es täglich gegeben. Häufig sei dann den Hiwis die Schuld zugeschoben worden, falls etwas schiefgegangen sei. Der Dozierenden sei die Hierarchie zwischen ihr und ihren studentischen Beschäftigten bewusst und sie nutze das aus. Die Arbeitsanweisungen per E-Mail, die karla gemeinsam mit Campuls einsehen konnte, unterstützen diese Behauptungen.
„Besonders verwerflich fand ich es, wenn einzelne Personen vor mehreren Mitmenschen herabgesetzt wurden, das ist leider häufig vorgekommen. Letztes Jahr sollten wir für eine Konferenz Lebensmittel besorgen. Aufgrund häufiger negativer Erfahrungen mit der Rückzahlung von Rechnungen entschieden wir uns, das Geld im Voraus zu verlangen, insbesondere weil die finanzielle Lage vieler von uns nicht rosig aussieht und die Beträge recht hoch waren. Unsere Vorgesetzte zeigte keinerlei Verständnis dafür und war nicht kompromissbereit, was letztendlich dazu führte, dass keine Lebensmittel bereitgestellt wurden. Als später nach dem Grund gefragt wurde, gab sie den Hiwis die Schuld. Das war schon ordentlich.“ Als der Arbeitsaufwand zu hoch wird, beschließt Thomas zu kündigen. Anfangs sei die Reaktion darauf sehr negativ gewesen, man habe sogar darauf bestanden, dass eine Kündigung gar nicht möglich sei. Er schlägt schließlich vor, etwas länger zu bleiben. Dieser Kompromiss wird abgelehnt, er müsse jetzt doch kündigen. „Das war sehr seltsam. Ich vermute, dass es gar nicht um die Kündigung per se ging, sondern dass sie ihren Willen durchsetzen kann.“ Thomas hat sich hilflos gefühlt. „Für uns gab es überhaupt keine Ansprechpartner:innen, die Hiwis werden komplett alleine gelassen, das war das Übelste von allem.“
Auf Anfrage teilt die Universität Konstanz schriftlich mit, dass die Verträge für die jährlich etwa 1.400 Hilfskräfte an der Universität Konstanz im Allgemeinen mit guten Arbeitsbedingungen einhergehen würden und mit hoher Flexibilität gerade Studierenden sehr entgegenkomme. Bei Missständen würden diverse Anlaufstellen für alle Studierenden zur Verfügung stehen, die auf der Uni-Webseite unter „Beratung und Hilfe bei Konflikten und Diskriminierung“ genau zu erfahren seien.
Wenn man der Empfehlung der Universität folgt, gelangt man auf eine Webseite der Uni, bei der zwischen wissenschaftlichen Mitarbeitern (unbefristet), Mitarbeitenden des wissenschaftsunterstützenden Dienstes und Studierende unterschieden wird. Mittleres ist nicht genauer definiert, man wird auf eine Seite zu Konflikten mit Vorgesetzten, sexueller Belästigung, Diskriminierung und gesundheitlichen Beeinträchtigungen weitergeleitet. Keiner dieser Weiterleitungen betrifft eine studentische Beschäftigung und/oder das Arbeitsrecht. Unter dem Navigator für Studierende gibt es keinerlei Kachel, die auf studentische Beschäftigung hinweist.
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Unbezahlte Überstunden, frühzeitige Kündigungen
„Wenn Hiwis bisher schlecht behandelt werden, dann ist keine Ansprechperson da“, sagt Jan Werner. Er war selbst studentischer Beschäftigter an der Universität Konstanz und hat für das Green Office gearbeitet. Er selbst habe vier Monate unbezahlt gearbeitet, weil seine Stelle nicht nachbesetzt worden sei. Weitere Klassiker seien keine Vertragsverlängerung über den Sommer, aber eine vorausgesetzte Weiterbeschäftigung im Herbst zum Beginn der Vorlesungszeit. Viele Hiwis wüssten nicht, dass sie einen Urlaubsanspruch haben, manche Professor:innen würden zwar Stunden für besseres Gehalt kompensieren, aber nicht alle würden das so machen.
„Was mir inzwischen bewusst geworden ist: Hiwis sind am unteren Ende der Nahrungskette. Wenn ich den Job nicht mache, kriegt das eine Kollegin von mir ab, die eh schon hundert Überstunden macht, die sie nie wieder zurückgezahlt bekommt.“
Jan Werner
Mittlerweile ist er bei der DGB-Hochschulgruppe aktiv und engagiert sich bei der bundesweite TVStud-Initiative ein. TVStud steht für die Abkürzung „Tarifvertrag studentischer Hilfskräfte“. Jan und die TVStud setzen sich unter anderem für eine Beschwerdestelle ein, damit Missstände angezeigt werden können. Im Herbst 2021 habe die Initiative festgestellt, dass die Universität Konstanz ihre Hiwis schlechter bezahlt als alle anderen Unis in Baden-Württemberg. Laut Jan habe sich die Uni damals nicht sonderlich bewegt. „Da hieß es, die Anhebung des Mindestlohns 2022 werde es schon regeln.“ Das habe bei ihm und anderen den Anstoß dafür gegeben, sich mit der Situation studentischer Beschäftigter genauer zu beschäftigen.
„Das ist ein klassisches Beispiel dafür, dass Dinge an sich nicht wirklich illegal sind, aber trotzdem nicht gut, und am Ende verlieren Leute wirklich Kohle und Nerven, weil wir Arbeitskräfte dritter Klasse sind.“
Jan Werner
Ein Tarifvertrag für Hiwis
Ein einheitlicher Tarifvertrag für studentische Beschäftigte soll wie bei anderen Tarifverträgen eine standardmäßige Absprache zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern werden, um einen Vertrag auszuhandeln, der zum Beispiel Löhne oder Arbeitsbedingungen fest regelt. Bei staatlichen Institutionen gibt es entweder einen Tarifvertrag der Bundesländer oder den des Bundes oder den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes. In diesen sind Regeln wie Urlaubstage oder Löhne für bestimmte Lohnklassen bis ins Kleinste geregelt. „Die Idee ist, Studis darin auch mit aufzunehmen, weil das bisher einfach nicht der Fall ist“, erklärt Jan. Mitarbeitende an der Uni hätten Arbeitsbedingungen und Löhne, die sie mit anderen Institutionen bundesweit, bei denen jedes Jahr neue Mindeststandards neu ausgehandelt werden würden, vergleichen könnten. Das sei aber nicht der Fall bei studentischen Hilfskräften, da die Bundesländer unter dem Finanzministerium die Schirmherrschaft hätten und die Arbeitsbedingungen einzeln vor Ort ausgehandelt werden. Jan nennt ein konkretes Beispiel: „Wir haben hier Urlaubstage, die in Minuten gemessen werden, obwohl es beispielsweise in Bremen feste Tage nach Stundensatz im Monat gibt.“ Das soll, wenn es nach TVStud geht, einheitlicher werden.
Auch andere Studierende sind betroffen. Da ist Stefanie*: Sie musste ausdrücklich am Wochenende und an Feiertagen arbeiten, weil laut ihren Arbeitgeber:innen „da die meisten Leute Zeit hätten.“ Sie habe außerdem viele Überstunden geleistet. „Teilweise haben wir im Monat das Doppelte von dem gearbeitet, was wir sollten“, erzählt sie. Um Überstunden abzubauen, musste sie die Initiative ergreifen und ihre Chefin direkt ansprechen. Teilweise wurde erst am Abend vorher Bescheid gegeben, ob sie am nächsten Tag arbeiten musste. Am schlimmsten war für sie aber, dass ihre Arbeitgeberin die Vertragsverlängerung verbummelt habe, sodass sie einen Monat lang unbezahlt arbeiten musste. „Mit fast schon 15 Überstunden“, sagt sie. „Was bei mir ziemlich kritisch war, weil ich nicht viel Geld habe und BAföG beziehe.“
Oder Alexandra*, die sich ebenfalls nicht über ihre Rechte aufgeklärt fühlte. „Als es mal Probleme gab, war mir nicht bewusst, dass es dafür Anlaufstellen oder Ansprechpartner gibt. In der einen Stelle, in der ich auch nicht über den Urlaubsanspruch oder sonstige Regelungen informiert wurde, haben wir erst im Nachhinein erfahren, dass für studentische Hilfskräfte keine Arbeitstage am Wochenende oder an Feiertagen erlaubt sind, dort haben wir allerdings eigentlich hauptsächlich am Wochenende oder an Feiertagen gearbeitet.“ Bei einem anderen Hiwi-Job an der Uni habe sie erlebt, dass Hiwis und auch Mitarbeitende nicht sonderlich respektvoll behandelt worden sind oder die Vorgesetzten bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses sauer wurden. „Man hofft, dass es bei der nächsten Stelle keine solche Enttäuschung gibt, da ja so viel Einarbeitungszeit und Ressourcen für einen aufgewendet wurden“, berichtet sie. Auch Pia* habe sich nicht über das Arbeitspensum aufgeklärt gefühlt. „Dass man nicht immer verfügbar sein muss, wenn der Arbeitgeber das verlangt“, erklärt sie. Als Hiwi müsse man spontan sein, der Lehrstuhl würde von einem viel einfordern. Wenn sie krank sei, müssten Studien abgesagt werden. Daher überlege man sich dreimal, ob man nicht doch hingehe: „Man ist einfach nicht krank.“ Die Urlaubsansprüche verstehe sie bis heute noch nicht – aktiv nehme sie keinen.
Laut einer Studie vom Institut Arbeit und Wissenschaft der Uni Bremen zu den Arbeitsbedingungen von studentischen Beschäftigten gelten durchschnittlich 77,8 Prozent der studentischen Hilfskräfte mit einem monatlichen Gesamteinkommen von weniger als 1.250 Euro als armutsgefährdet. Baden-Württemberg landet mit 82,2 Prozent sogar auf Platz 4, während in Berlin, als einziges Bundesland mit Tarifvertrag, die soziale Lage deutlich besser ist. Nach der Veröffentlichung dieser Ergebnisse sei man gerade dabei, Gesprächsbögen an den jeweiligen Hochschulstandorten mit TVStud-Initiative zu sammeln. Mittlerweile gibt es bundesweit 60 solcher Initiativen. Mit den Bögen wolle TVStud Hilfskräfte mobilisieren, die streikbereit wären oder die Aktionen der Initiative unterstützen. „Wir fragen auch: Was hat man für Lohnvorstellungen? Wie stellt man sich beispielsweise eine Personalvertretung vor? Das wird da alles abgefragt, damit wir dann zu den Gewerkschaften mit konkreten Forderungen gehen können, die wir dann bei den Tarifverhandlungen mit den Ländern durchgesetzt haben wollen“, sagt Jan.
Eine Tarifrunde der Länder sieht aber einen einstimmigen Beschluss der Finanzminister vor. „Das heißt, dass wir am Ende vielleicht bei den Konditionen etwas herunterschrauben müssen“, gibt Jan zu. Für die Tarifverhandlungen würden aus Baden-Württemberg am Ende ein bis zwei Personen aus der ganzen TVStud-Initiative benannt, die selbst Hilfskräfte seien. Das ist ihnen besonders wichtig: „Studis verhandeln also am Ende auch über ihre eigenen Bedingungen mit und das ist auch die Idee, möglichst große Repräsentation zu zeigen. Wenn du Stimmen hast, die nicht mehr wirklich wissen, wie es ist, Hiwi zu sein, wird es schwierig.“
Bessere Löhne, geregelte Urlaubsansprüche, echte Personalvertretung
Neben der Forderung nach einem bundesweit einheitlichen Programm, geht es der TV-Stud-Initiative auch darum, dass Löhne kontinuierlich erhöht und immer an die Lebenshaltungskosten von Studierenden angepasst werden. „Der Mindestlohn ist gut gemeint, aber 12 Euro waren ja eigentlich 2018 schon zu niedrig“, sagt Jan. Daneben gehe es auch um Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall, eine echte Personalvertretung und die Bedingung, jeden Hiwi-Job auszuschreiben, um die Chancengleichheit zu erhöhen. Universitäten sollten laut Jan Leuchttürme der Gesellschaft sein, die sich kontinuierlich auch an die wissenschaftlichen Erkenntnisse richten sollten. Aber besonders die Repräsentation für Hiwis ist Jan ein Anliegen. „Die klassischen Personalräte sind für uns nicht zuständig, es gibt nicht mal einen Verteiler für alle Hilfskräfte an der Uni“, moniert er. „Die Idee ist, durch eine eigene Personalvertretung dort selbst Studis zu haben, die während ihrer Arbeitszeit die Arbeit eines Personalrates machen können, die monitoren können, dass beispielsweise transparent Stellen ausgeschrieben werden.“ Zusätzlich müsse es geregelte Urlaubsansprüche geben, denn das deutsche Urlaubsgesetz funktioniere nicht für studentische Hilfskräfte: Bei einem Jahr von 40 Stunden pro Monat, habe man Anspruch auf sechs Tage Urlaub.„Aber wenn du den in Minuten misst, ja herzlichen Glückwunsch!“ Denn für Hiwis gibt es eine Urlaubstabelle, bei der der Anspruch je nach Monatsstunden in Minuten angegeben wird.
Die Ergebnisse der Fragebögen zu den studentischen Forderungen werden im Juli und August erhoben. An der Universität Konstanz gebe es schon mehr als 100 ausgefüllte Bögen. Dabei habe sich jetzt schon herauskristallisiert, dass die meisten für ungeprüfte Mitarbeitende ohne Bachelorabschluss einen Durchschnittslohn von 14 bis 15 Euro fordern. Für Jan die untere Messlatte: „Wichtig ist, dass die Universität so bezahlt, dass man nicht am Ende komplett abgehängt wird.“ Vor allem aber wünscht er sich, dass am Ende nicht wie im Oktober 2022 mit der Mindestlohnerhöhung nur noch ein Unterschied von 17 Cent zwischen Mitarbeitenden mit und ohne Bachelorabschluss vorliegt. Früher habe man mit Abschluss mindestens noch 1,50 Euro mehr bekommen als ohne. Wenn so etwas mit Tarifvertrag passieren würde, hätte man automatisch eine neue Tarifrunde. „Es könnte dann auch nicht mehr vorkommen, dass die Universität unten einfach ein bisschen erhöht und alle anderen bekommen genauso viel wie bisher“, erklärt Jan. Auf Anfrage gibt die Universitätsleitung zu, dass es sicherlich unglücklich sei, dass durch die Erhöhung des Mindestlohns die Spreizung zwischen Hilfskräften ohne Abschluss und solchen mit Bachelor-Abschluss derzeit recht gering sei.
Unwissen der Hiwis wird ausgenutzt
Hiwis wüssten nicht, welche Rechte sie hätten, in manchen Verträgen stehe das gar nicht drin, es gebe keine Arbeitszeiterfassung. „Wenn du wirklich mal krank bist und nicht arbeiten kannst, dann beweise mal, wenn von dir gar keine Krankmeldung verlangt wird und du gar keine Arbeitszeiterfassung hast, dass du krank warst und nicht einfach nur gepennt hast“, erklärt Jan. Als studentische Hilfskraft wisse man nicht mal, wo man sich über die eigenen Rechte oder Urlaubszeiten informieren könne, man müsse das auf der Webseite der Uni tun. „Stell dir mal vor, du müsstest in der Wirtschaft die Konditionen deines eigenen Arbeitsvertrages googeln, geht ja eigentlich gar nicht.“
„Universitäten sind sehr gut darin, Löhne und Sozialleistungen zu drücken“, sagt Jan. Gerade die Universität Konstanz hätte zu wenig Geld und nach der Mindestlohnerhöhung nicht mehr Geld vom Land bekommen. Von Seiten der Universitätsleitung heißt es dazu lediglich:
„Tatsächlich ist bei diesem Thema […] das Land Baden-Württemberg Verhandlungspartner für die Studierenden. Ebenso wie das Land im Fall eines Tarifvertrags für Studierende die regelmäßigen Verhandlungen mit einer Vertretung der Studierenden führen müsste. Eine (gewerkschaftliche) Interessensvertretung der Studierenden in Belangen der Entlohnung muss aus der Studierendenschaft heraus entstehen, das ist nicht Sache einer Hochschulleitung.“ Jan Werner ist von dieser Aktion enttäuscht.
„Das ist schön akademisch für ‚Leckt uns doch am Arsch‘. Es wird nicht mal ansatzweise überlegt, wie bekommen wir genug Geld rein, um am Ende Leute bezahlen zu können.“
Jan Werner
Das Rektorat entgegnet auf Anfrage schriftlich: „Das Rektorat der Universität Konstanz wendet sich nicht grundsätzlich gegen einen Tarifvertrag für Studierende. Nach unserer Auffassung könnte es durch einen Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte allerdings zu negativen Auswirkungen für die Hiwis als Arbeitnehmer:innen kommen. Käme es zu einem Tarifvertrag, müssten sich die Rahmenbedingungen für die Hilfskraftmittel im Staatshaushaltsplan grundsätzlich ändern. Das Land müsste die entsprechenden Mittel für die Universitäten anpassen und regelmäßig die Tarifsteigerungen übernehmen, da ansonsten die Konsequenz wäre, dass weniger Hiwis eingestellt werden können.“
Von Ende September bis Ende November wird bundesweit über einen einheitlichen Tarifvertrag verhandelt. Im besten Fall soll dieser zum 1. Januar 2024 in Kraft treten. Bis dahin wollen Jan und die TVStud überlegen, wie sie eine Personalvertretung gestalten könnten. „Binden wir sie an die StuVe oder an den Personalrat an? Was ist von oben vorgegeben, was nicht?“ Gehe es nach der Universitätsleitung, würde es eher keinen studentischen Personalrat geben. Die Studierendenvertretung solle lieber am Anfang des Semesters eine Broschüre für Erstis zu ihren Arbeitsrechten aushändigen und Aufklärungsarbeit leisten. Für Stefanie, Alexandra und auch Pia nur ein schwacher Trost. „Gerade wenn man in den ersten Semestern so einen Job annimmt, weiß man noch nicht genau, auf was man sich einlässt.“
Für Stefanie brauche es genaue Auflagen, was Hiwis machen dürfen und was nicht, aber vor allem regelmäßige Evaluationen der Arbeitsbedingungen. „Um zu schauen: Kann man den Leuten Hiwis überhaupt anvertrauen?“ Für Pia könnte der Lohn besser sein, da sie als Hiwis viel Verantwortung tragen würden. „Ich fühle mich wertgeschätzt, aber es könnte durchaus besser bezahlt sein.“ Die Uni sei ein idealer Arbeitgeber, man sei sehr flexibel. Daher könnte die Uni aber auch mehr für die Hiwis tun. Und Stefanie ergänzt: „Flexible Arbeitszeiten sind zwar ganz schön, aber ein gewisser Rahmen für diese wären toll, weil entweder alles last minute gemacht werden soll oder es ein Riesenpensum ist, das man gar nicht so schnell oder nicht alleine bewältigen kann.“ Auch Jan schüttelt bei der Argumentation der Uni nur den Kopf. „Wer soll denn das alles machen? Wir wollen endlich auch die Bedingungen, die seit 30, 40 Jahren in der deutschen Wirtschaft normal sind.“
*Namen von der Redaktion geändert
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